…lassen sich umsetzen, wenn wir uns bewusst unseren Saboteuren stellen, die Motivation stimmt, wir mit der richtigen Zielformulierung und inneren Bildern arbeiten!

COACHING BÜRO BERLIN - 2014

Veränderung, Zielerreichung, Verwirklichung von Projekten, Träumen und Vorhaben, damit beschäftigen wir uns als Coaches täglich. Zum Jahreswechsel ist es immer das ganz große Thema, die guten Vorsätze, die wir so hochmotiviert mit in das neue Jahr mitnehmen. Doch nach einiger Zeit ist es oft so, dass uns der Elan und die Freude verlassen, um die guten Vorhaben tatsächlich in die Tat umzusetzen. Wir fallen in alte Gewohnheiten zurück. Warum das so ist, werde ich oft gefragt. Zum Jahresbeginn nun, möchte ich die am häufigsten gestellten Fragen meiner Klienten und Leser beantworten:

Ist es überhaupt sinnvoll, immer zum Jahreswechsel die guten Vorsätze zu fassen, obwohl die meisten von uns sie nicht in die Tat umsetzen?

Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sich einen Zeitpunkt zu setzen, um etwas zu verändern. Sonst besteht die Gefahr, dass man seine Vorhaben immer nur aufschiebt und auf die perfekten Umstände wartet, die mit aller Wahrscheinlichkeit nach nie eintreffen werden. Ganz unter dem Motto: „Meine Lieblingsdiät ist die ab Morgen“. Auch das Rituelle macht Sinn, weil es uns da zu einlädt, ganz bewusst von etwas Altem Abschied zu nehmen und etwas Neues zu beginnen.

Und warum nicht zum Jahreswechsel?

Wichtiger ist es, wirklich bewusst sich etwas Neues vorzunehmen und es auch ernst zu meinen. Wenn jemand sich halbherzig etwas vornimmt, nur weil es alle tun und es zum Silvester dazu gehört, ist die Gefahr natürlich groß, dass die guten Vorhaben sich im Alltag wieder in Luft auflösen.

Ist es dann immer nur Halbherzigkeit, wenn die guten Vorsätze sich nicht in die Tat umsetzen lassen?

Nicht unbedingt. Es gibt ja die sogenannten inneren Saboteure in uns: Die, die uns offen ins Gesicht lachen und schon bei der Idee, etwas Neues anzufangen oder etwas zu verändern, aktiv werden. Das sind dann oft die inneren Stimmen wie: „das schaffst du ja eh nicht“, „das hat das letzte Mal doch auch nicht funktioniert“ etc. Es  gibt auch noch andere Saboteure, die von hinten um die Ecke kommen, wenn wir nicht unbedingt damit rechnen. Die dann einfach da sind, ohne dass wir genau verstehen, was da eigentlich passiert, wenn wir wieder aufgeben.

Das sind die unbewussten, hinderlichen Glaubenssätze, die dann wirken. Doch denen kann man auch auf die Spur kommen, damit sie uns bewusst werden und wir sie außer Kraft setzen können. Denn was nützt es, wenn ich mir Reichtum wünsche, doch im tiefen Inneren glaube, dass Geld nicht glücklich macht? Oder glaube, dass man hart arbeiten muss für sein Geld. Wie soll ich dann mehr Geld anhäufen, wenn ich jetzt schon an meinem Erschöpfungsgrenze angekommen bin? Diese Glaubenssätze, die uns bei der Verwirklichung unserer Ziele hindern, kann man entlarven, in dem man sich hinterfragt, ob ein Muster hinter einem bestimmten Verhalten liegt. Kenne ich das schon von mir? Gab es schon andere Situationen, in denen ich so reagiert habe? Da kann man vorbauen und sich rüsten für die Phasen der Veränderung oder Zielerreichung, wenn es kritisch werden könnte. Wo bin ich sonst gescheitert mit meinem Vorhaben, abzunehmen? Überhaupt: Was heißt das denn, scheitern? Wenn etwas nicht funktioniert, bedeutet das ja, dass möglicherweise etwas anderes funktionieren kann! Also eine andere Strategie aus zu probieren. Im Coaching schauen wir uns auch ganz genau die Strategien der Erfolgreichen an. Wir können von denen lernen, die das schon erreicht haben, was für uns noch in der Ferne liegt. Dann gibt es natürlich noch die Saboteure im Außen, unter Freunden und Familienmitgliedern. Wenn sich der Partner durch die Veränderung bedroht fühlt, ob bewusst oder unbewusst, wird er nicht unterstützen können oder nur schwer. Von Vorteil ist es, sich Komplizen und Unterstützer zu suchen.

Ist es denn wichtig, Ziele zu haben?

Ja, Ziele geben uns eine Richtung und eine Orientierung im Leben. Eine meiner Lieblings-Weisheiten ist: „Wer seinen Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind der richtige“ (Seneca). Und da würde ich erst Mal unterscheiden zwischen Wünsche, Zielen und Bedürfnissen. Wenn eine Klientin zu mir sagt: „Ich wünsche mir, dass mein Mann aufmerksamer ist.“, drückt das ein Bedürfnis aus. Und da es bei einem Coaching immer darum geht, bei sich selber anzusetzen,  könnte hier das Ziel lauten, dass die Klientin Ihre Wünsche, die sie an ihren Mann hat, klar zu formulieren. Generell ist es wichtig bei Zielen, ob es auch tatsächlich erstrebenswert ist, sie zu erreichen. Bin ich, wenn ich mein Ziel erreicht habe, auch tatsächlich glücklicher? Glücklich sind wir, wenn wir unseren Wertvorstellungen nach leben, anstatt den Erwartungen anderer gerecht zu werden zum Beispiel. Ist der erhoffte Karrieresprung tatsächlich erstrebenswert? Wenn damit einhergeht, dass man weniger Zeit für die Familie hat, doch damit ein wichtiges emotionales Bedürfnis gedeckt wird, mehr vielleicht, als das Bedürfnis nach  Anerkennung oder das Erreichen eines bestimmten sozialen Status, wird der innere Saboteur irgendwann aktiv werden. Es muss sich ja auch wirklich für einen lohnen, das Ziel zu erreichen. Deswegen ist es wichtig, das Zielbild zu visualisieren, sich mit allen Sinnen vorzustellen und in diese Erfahrung abzutauchen. Wie fühlt sich das an, wenn man sein Ziel erreicht hat? Was verändert sich dadurch? Gehirntechnisch werden dabei neue neuronale Verknüpfungen gebildet, die diese neue Erfahrung dann möglich machen. Scheint das Ziel dennoch unerreichbar, ist es sinnvoll, kleine Zwischenziele zu definieren.

Einer der meisten Vorsätze ist ja, abzunehmen…

Gerade hier lohnt es sich, die emotionalen Bedürfnisse anzuschauen: Essen ist immer verknüpft mit Emotionen! Eine Klientin, sie zur Abnehm-Hypnose kam, hat sich abends, wenn die Kinder im Bett waren, immer Berge von Nudeln reingezogen. Was der Figur natürlich nicht zuträglich war. Wir haben herausgearbeitet, dass ein Bedürfnis nach Ruhe und der Wunsch, mehr Zeit für sich haben zu wollen, mit dem Essen verknüpft sind. Wir haben dann dafür gesorgt, dass die Klientin kleine Ruheinseln in ihren Alltag eingebaut hat, wo sie bewusst Zeit mit sich alleine verbringen konnte. Mit dem Erlernen einer Entspannungstechnik konnte sie die nötige Gelassenheit und Ruhe in ihren Alltag integrieren. Das half ihr, ihre Essgewohnheiten umzustellen.

Eine Vorannahme im NLP ist, dass hinter jeder Verhaltensweise eine „positive Absicht“ liegt. Egal wie schädlich auch eine Verhaltensweise scheinen mag oder wie sehr sie uns krank machen mag, irgendetwas Positives tut sie für uns. Und solange wir dieses Positive nicht auf anderem Wege aufrechterhalten können, besteht eben die Gefahr, wieder in die alte Verhaltensweise zurück zu fallen. In der Coachingpraxis hinterfragen wir auch Krankheitssymptome nach ihrer positiven Absicht. In meiner Praxis hatte ich neulich eine Führungskraft, die durch ihre Krankheit erst gelernt hat, Arbeiten zu delegieren und ihren Kollegen mehr zu vertrauen, anstatt sie zu kontrollieren. Deswegen lohnt es sich zu hinterfragen, warum man es bisher nicht in die Tat umgesetzt hat, was man sich jetzt als guten Vorsatz für 2014 vorgenommen hat. Wieso man bisher nicht den Karrieresprung gewagt, das Traumgewicht erreicht oder mit dem Rauchen aufgehört hat. Fragen wie: Was gewinne ich dadurch (dass ich noch dick bin, dass ich noch keine AbteilungsleiterIn bin, noch rauche…)? Welche Vorteile bringt mir die jetzige Situation? Wovor bewahrt mich der jetzige Zustand? Was kann ich möglicherweise durch die Situation, wie sie jetzt ist, noch lernen?

Was muss man bei der Zielformulierung beachten?

Man sollte darauf achten, das Ziel positiv, so genau wie möglich und in der Gegenwart zu formulieren. Sätze mit Verneinung wie: „ich möchte nicht mehr so dick sein“ verbindet uns mit dem Problemzustand anstatt mit dem Zielbild. Oder, nicht in der Gegenwart formuliert wie „ich will abnehmen“, lädt zur Aufschieberitis ein. Die Formulierung „ich wiege bis Juni so und soviel Kilo“ ist konkret und messbar. Bei Zielen auf lange Sicht sind Zwischenziele und Belohnungen sinnvoll, damit man motiviert bleibt.

Welche guten Vorsätze Sie sich auch vorgenommen haben, lieber LeserIn, ich wünsche viel Erfolg dabei, Ihre Ziele für 2014 zu erreichen!